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 Post subject: Geschichte, Hintergrund und Entwicklung
PostPosted: Sun Apr 05, 2009 10:27 pm

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Joined: Sun Apr 05, 2009 2:27 pm
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Gonginstrumente sind weit über 2000 Jahre alt, meines Wissens die ältesten Blechklinger dieser Erde. Indonesische Gamelan-instrumente sind ja nichts anderes als eine Ansammlung von Gongs, ein „Gong-Orchester“ sozusagen, mit mehr oder weniger präzise definierten Tonhöhen.
Gongs kommen in rituellen Zusammenhängen zur Anwendung, bei religiösen Feiern, in der Meditation aber auch als Alarmsignale. Der Gong ist ein Instrument des Fernen Ostens.

Das Steelpan Trinidads ist ebenfalls ein Blechklinger. Um das Wesen des Steelpans zu verstehen lohnt sich ein Blick auf dessen Geschichte:
Trinidad war bis 1962 eine britische Kolonie mit einer Bevölkerung welche sich hauptsächlich aus Afrikanischstämmigen (Sklaven) und Indischstämmigen (Kontraktarbeiter) Menschen zusammensetzt. Der kulturelle Reichtum dieser Menschen war und ist das trommeln, singen und tanzen. Da die Kolonialherren aus verschiedenen Gründen der Bevölkerung das trommeln verboten wurden die Trinidader erfinderisch. Zuerst mit grossen Bambusrohren als Ersatz für die afrikanischen Shango-drums (Tamboo-Bamboo), später dann nahmen die „Trinis“ Blechbüchsen, Seifenbehälter, leere Rumflaschen (bottle and spoon) in die Hände um Rhythmus zu machen. Als dann bemerkt wurde dass Beulen verschiedener Grösse unterschiedliche Klänge von sich gaben war dies die Geburtsstunde des Steelpans, aus der Not heraus entstanden.

Dies war vor ungefähr 70 Jahren. Und obwohl sich das Steelpan mittlerweile über den ganzen Planeten verbreitet hat, so bleibt es doch untrennbar mit der Kultur Trinidads verbunden, dem Tanz, dem Rhythmus, dem Karneval. In diesem Sinne ist das Steelpan ebenfalls ein Ritualinstrument, wie die Gongs aus Asien.

Es fällt ins Auge dass das Steelpan ausserhalb der Karnevalszeit auch (und vielleicht vor allem) in Trinidad einen schweren Stand hat. Wenn nicht gerade Karneval ist wird es schwer dort eine Steelband zu finden die spielt, ausser natürlich für Touristen am Strand oder auf der Kreuzfahrt. Beim Pan-Spirit oder „Virus“ geht es ums miteinander, ums zelebrieren der Rebellion, des Kampfes um etwas Eigenes, um Akzeptanz und Anerkennung.

Wo das Steelpan inklusive Kultur eines Volkes „exportiert“ wurde, da wurde dieser „Export“ mit Erfolg abgeschlossen (Ballungszentren Nordamerikas, London). Andernorts (zum Beispiel in der Schweiz) hat das Pan jedoch einen schweren Stand, das es aus seinem natürlichen Zusammenhang gerissen und einfach „verpflanzt“ wurde. In der Schweiz wurde Steelpan zum Symbol für „Ferien“, "Sonne, Strand und kalte Drinks“…
Das Steelpan wurde also falsch verstanden. Klar, kommt so was nicht gut. Und dem Steelpan und sich selber einen völlig neuen und persönlichen Ansatz im Sinne einer eigenen Identität zu verpassen, das ist sehr anspruchsvoll und nicht immer einfach.

Das Hang ist direktes Resultat zweier Pantuner auf der Suche nach einer eigenen Form des Ausdrucks. Aus dem Steelpan heraus geboren, anfänglich für Perkussionisten gedacht ist es die Frucht langjähriger Auseinandersetzung mit klingendem Blech. Das Hang hat Wurzeln und einen Hintergrund welcher weit zurückreicht, darum sind die Hangbauer heute überhaupt in der Lage ein Hang wie bekannt zum Klingen zu bringen.

Sicher, jeder kann ein Steelpan bauen und stimmen, oder ein Instrument in der Form eines Hang (no big thing, salopp formuliert). Steelpans können heute von Herstellern aus der ganzen Welt erstanden werden (und zwar wörtlich aus allen Kontinenten). Diese Pans klingen gut oder sogar Spitze. Aber ohne Kenntnisse des Hintergrunds, der Kultur, der Entstehung bleibt es eben eine (technisch vielleicht gute) Kopie, eine Hülle mit fragwürdigem Inhalt.

Ich gebe gerne zu das ich ein grundsätzliches Interesse an der Kreation einer Klangskulptur Hang habe. Jedoch weiss ich, dass da eine Kopie nicht ausreicht. Eine Kopie reicht nie aus, vor allem in der Welt der Blechklanginstrumente.

Unglücklicherweise verkauft sich in der heutigen Zeit praktisch alles. Das Bewusst-Sein und die Achtung sind Dinge die in unserer Gesellschaft nicht auf hohem Niveau sind. Das Hang bietet hier die Chance zu reflektieren, zuzuhören und nachzudenken. Dieser Chance gilt es Sorge zu tragen.

Ich bin aus Erfahrung der festen Überzeugung das ein Musikinstrumentenbauer einen starken spirituellen Hintergrund und ein vertieftes Verständnis der Materie besitzen muss um Klänge zu kreieren welche Menschen in Schwingung zu setzten vermögen. Ist der Antrieb oder auch die Motivation einen Blechklang zu bauen z. B. finanzieller Natur, dann kommt da nix gscheits dabei raus, so einfach ist das.

Werner

Um einen tieferen Einblick in die Geschichte des Steelpans in Bezug auf die Schweiz zu erhalten und zu sehen wie lange die Entwicklungsgeschichte des Hang zurückreicht empfehle ich die Lektüre des „Panyard“ einer Schweizer Zeitung aus den Jahren 93/94:
http://panyard.pan-jumbie.com/index.html


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 Post subject: Re: Geschichte, Hintergrund und Entwicklung
PostPosted: Mon Apr 06, 2009 8:58 am

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Joined: Mon Mar 30, 2009 8:13 am
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Hallo,

@Werner. Danke daß Du Deinen Beitrag nun auch in deutsch hier eingestellt hast. Das macht es für den Anfang einfacher für mich, ein paar Gedanken aufzugreifen. Ich werde mich aber bemühen, dies später auch für das internationale Forum zu machen. Du sprichst viele wichtige und interessante Punkte an. Ich werde darüber im einzelnen nachdenken und meine Gedanken dazu hier nach und nach zum besten geben.

Meine erste "Begegnung" mit dem Hang hat im Fernsehen stattgefunden. Eine Frau hat das Hang dort vorgestellt. Da war es noch ganz neu. Also ein frühes Hang der ersten Generation.
Zu dieser Zeit habe ich Schlagzeug gespielt und auf allem rumgetrommel, was mir unter die Finger kam. Das haben ja auch die Leute in Trinidad getan. Trommeln kann man überall drauf.
Das Hang hat also zuerst einmal mein Interesse als Percussionist erweckt. In dem Beitrag wurde das Hang von der Frau auch hochkant auf beiden Seiten gleichzeitig gespielt. Auf der Gu Seite der Rhythmus und dazu eine Melodie auf der Ding Seite.

Zitat Werner:
Quote:
Das Hang ist direktes Resultat zweier Pantuner auf der Suche nach einer eigenen Form des Ausdrucks. Aus dem Steelpan heraus geboren, anfänglich für Perkussionisten gedacht ist es die Frucht langjähriger Auseinandersetzung mit klingendem Blech


Soweit ich weiß, hat Panart ja in der Zeit als sie noch Steelpans gebaut haben nach anderen Materialien für ihre Arbeit gesucht. Irgendwann haben sie dann "ihr" Blech gefunden welches sie Pang nennen. Eine Reihe von Instrumenten sind vor dem Hang mit diesem Material gebaut worden.
Ihr Weg führte sie dann irgendwann zu einem ersten Hang, welches sie auch auf der Musikmesse in Frankfurt dem Publikum zeigten.
Nimmt man sich heute ein Instrument dieser Zeit in die Hand, wird man feststellen, daß es einem quasi dazu auffordert eher "percussiv" darauf zu spielen.
Mit der Zeit hat Panart ihr Hang immer weiter entwickelt. Von einem eher percussiv klingenden , ganz frühen Hang hin zum "low Hang" welches schon eine ganz andere Spielweise verlangt.
Ich hatte das Glück (in meinem Fall) daß mein erstes Hang ein Hang der zweiten Generation war. Hier hat mich sehr schnell nicht mehr die Möglichkeit rhythmisch darauf zu spielen gefangen genommen.
Es ist etwas besonderes im Klang gewesen. Etwas, ruhiges. Schwer fassbares. Wenn ich das Hang heute für die Menschen spiele, erzählen mir einige Leute es bringt sie zum schwingen. Und ich denke da ist etwas dran.
Das Integrale Hang ist heute für viele Percussionspieler längst nicht so interessant, wie die ersten Hang Generationen. Es weigert sich beinahe darauf zu trommeln. Dafür geht der Klang mir persönlich sehr viel näher. Wobei ich die älteren Hanghang auch mag.

Panart stand also irgendwann an einem Scheidepunkt. Sie verließen die Welt des Karneval, und entwickelten das Hang immer mehr zu einem Instrument für den "einzelnen" Menschen.
Die Kultur des Pan verlangte ein miteinander, es entsteht so etwas wie eine Ekstase der Massen wenn es gespielt wird.
Das funktioniert beim Hang nicht. Kann sich hier irgendjemand eine Hangband vorstellen? Ich meine einfach so 20-30 Hanghang die wirklich laut zusammen improvisieren und die Massen tanzen?
Ich kann mir das nicht vorstellen. Ein Hang begleitet von anderen Instrumenten, ja. Ein paar Hanghang kommunizieren miteinander in der Musik auch.
Eine Hangband im Sinne einer Steelband geht nicht.

Wenn ich heute sage ich nehme das Hang und mache eine Kopie davon, was gilt es dann zu kopieren?
Ist die Form das Hang? Oder ist es der Klang? Was steckt in dem Ding, was so viele Menschen auf unterschiedliche Art tief bewegt?
Ich glaube eine gute Idee für jeden der wirklich den Hammer in die Hang nehmen will ist es, zuerst einmal nach PANArt zu gehen, um ein bischen zu spüren wessen Weg er da eigendlich kopieren möchte.
Man kann den Weg des Hang sehr klar erkennen. Jetzt kann man natürlich die Form eines Hang nehmen und einfach in irgendeine andere Richtung damit loslaufen. Vieleicht genau in die entgegengesetzte? Du nimmst die Form und versuchst in ein Hang den Karneval reinzuhämmern.
Darf man sowas machen?

So, das sind erstmal die Gedanken zum Morgenkaffee die mir so durch den Kopf gingen. Ein Anfang für eine hoffentlich spannende Diskussion die es Wert ist geführt zu werden. Nur einige Aspekte habe ich aufgegriffen, die mir heute morgen wichtig erschienen. Andere Gedanken zum Eingangsposting von Werner folgen später.

Viele Grüße
Frank

_________________
The hang brings back what we lost: we are touched by an unknown call (Felix Rohner - Panart).


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 Post subject: Re: Geschichte, Hintergrund und Entwicklung
PostPosted: Tue Apr 07, 2009 12:55 pm


Joined: Mon Apr 06, 2009 8:24 am
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@danke Werner für deinen Beitrag





Zitat Werner:
Ich bin aus Erfahrung der festen Überzeugung das ein Musikinstrumentenbauer einen starken spirituellen Hintergrund und ein vertieftes Verständnis der Materie besitzen muss um Klänge zu kreieren welche Menschen in Schwingung zu setzten vermögen.

Und ein so geschaffenes Instrument „braucht“ Menschen (Spielende und (zu)Hörende) die erkennen, wissen, fühlen, spüren, dass sie ein Geschenk bekommen haben.
gitta


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 Post subject: Re: Geschichte, Hintergrund und Entwicklung
PostPosted: Sun Apr 12, 2009 9:17 am

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Joined: Sun Apr 05, 2009 2:27 pm
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Location: Marysville, Australia
Funky wrote:
Wenn ich heute sage ich nehme das Hang und mache eine Kopie davon, was gilt es dann zu kopieren?
Ist die Form das Hang? Oder ist es der Klang? Was steckt in dem Ding, was so viele Menschen auf unterschiedliche Art tief bewegt?


Eine (gute) Kopie ist ein Gegenstand der bezüglich Form und Klang möglichst so ist, wie das Original. Also kopiere ich die Grundform des Hang präzise, Durchmesser, Tiefe und Krümmung der Wölbung, Ausmasse des Gu, Länge des Halses des Gu, usw.
Dies sollte für den geübten Beobachter kein Problem darstellen. Diejenigen, welche ein Hang zuhause haben können das alles nachmessen. Danach einen Plan zeichnen, zu einem Blechumformer gehen, sich ein (oder eben zwei: Oberhälfte und Unterhälfte) Presswerkzeug machen lassen und die Grundformen fürs Hang tiefziehen. Es rollt der Rubel (für den Werkzeugmacher). Die Formen nitrieren lassen und schon kann’s mit dem Stimmen losgehen.
Acht Klänge einstimmen und zusammenkleben. Das erlernen des Stimmprozesses kann ein paar Jährchen dauern…
Quintessenz: Es „steckt sehr viel“ in diesem Ding. Viel Geld, viele Versuche und Irrwege, viel Zeit, noch mehr Energie…


Funky wrote:
Du nimmst die Form und versuchst in ein Hang den Karneval reinzuhämmern.
Darf man so was machen?


Klar darf man so was machen. „Dürfen“ tut man alles. Ob’s dann auch gut ist und stimmt, dass ist dann die nächste Frage (mein dreijähriges Patenkind versteht dieses Prinzip: Werner, „darf“ ich die heisse Herdplatte berühren?….).

Luis und Kyle haben das Hang „kopiert“. Da meine Augen eine gewisse Übung haben, erlaube ich mir hier einen Kommentar zu diesen Kopien abzugeben
(meine Quellen: Fotos auf der Website von Bellart, sowie Standbilder der Videos von Pantheonsteel. Als Referenz das Integrale Hang 2008).

Ob die Instrumente nitriert sind, lässt sich nicht beurteilen. Möglich ist es, da beim Nitrieren unterschiedliche Abschreck- und Anlassprozesse angewendet werden können, welche zu unterschiedlichen Farben der Oberfläche führen (dunkelblau, hellblau, grau, bis schwarz).

Optisch ganz deutlich zu erkennen sind jedoch Unterschiede (zum Hang) in der Wölbung der Tonfelder. Bei Bell und Halo besteht beim Übergang von Sphäre (Schale) zu Tonfeld (Beule) eine erheblich stärkere Krümmung als beim IH, was darauf schliessen lässt dass die Tonfelder deutlich mehr „Bauch“ aufweisen, was eine andere Klangentwicklung zur Folge hat. Die kleineren Tonfelder des Halo sind deutlich elliptisch (oval), was (abgesehen von einer unterschiedlichen Klangentwicklung) zu anderen Stabilitäts- sowie Spannungsverhältnissen führt.
Schliesslich sind die Tonkuppeln des Halos rund und nicht elliptisch, was sich wiederum auf die Abkopplung der Obertöne, respektive der unterschiedlich grossen Schwingflächen derselben auswirken muss.

Also sind diese Kopien technisch gesehen „nicht gut“.

Was den „Klang“ anbelangt: Klang ist schwer zu fassen, zu beschreiben oder zu benennen. Was ist „warm“ oder „schrill“, was ist „dunkel“ oder „nasal“?
Eines kann jedoch mit Sicherheit gesagt werden: „Klang“ ist das Zusammenspiel von Material und Tonfrequenzen sowie der Energien und Spannung welche während dem Stimmprozess eingelagert- und gespannt werden (oder eben nicht).
Und es ist auch viel menschliche Erfahrung im „Klang“, also der Erbauer selbst…

Werner


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 Post subject: Re: Geschichte, Hintergrund und Entwicklung
PostPosted: Mon Apr 13, 2009 8:40 am


Joined: Mon Apr 06, 2009 8:24 am
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Werner wrote:



Klar darf man so was machen. „Dürfen“ tut man alles.








Man kann (gerade in der Kunst) über den „Sinn“ des Copyright diskutieren.

Abgesehen davon gibt es aber rechtliche Bestimmungen.

Der Schutz des Geistigen Eigentums wird in der Schweiz in einer Reihe von Spezialgesetzen geregelt. Im Zusammenhang mit Fälschung und Piraterie sind vor allem das Markenschutz-, das Design-, das Urheberrechts- und das Patentgesetz von Bedeutung.
Fälschung
(Als Fälschung werden Verletzungen geschützter Marken, Designs, Herkunftsangaben oder Patente bezeichnet, welche darauf abzielen, das Erscheinungsbild des Originalherstellers zu kopieren.)
Piraterie
(Unter Piraterie wird das unerlaubte Kopieren von Werken und Leistungen verstanden, die durch ein Urheberrecht oder ein verwandtes Schutzrecht geschützt sind.)
Quelle: www.stop-piracy.ch

gitta


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 Post subject: Re: Geschichte, Hintergrund und Entwicklung
PostPosted: Mon Apr 13, 2009 6:04 pm

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Joined: Sun Apr 05, 2009 2:27 pm
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@gitta: Meine Aussage "Klar darf man sowas machen, dürfen tut man alles" bezog sich auf funkys Bemerkung:
funky wrote:
Du nimmst die Form und versuchst in ein Hang den Karneval reinzuhämmern.


Mir ist klar das es rechtliche Bestimmungen zu beachten gilt. Im Falle des Hang ist die Sachlage jedoch eindeutig:
Das Patent der PANArt bezieht sich nicht auf das Hang sondern auf die Anwendung technischer Verfahren in Bezug auf Blechklanginstrumente allgemein (hauptsächlich tiefziehen und nitrieren). Dies ist ein Schweizer Patent, nur gültig für die Schweiz und Lichtenstein.
Der Markenschutz bezieht sich auf den Begriff Hang in Verbindung mit der Klangskulptur Hang. Das heisst, ich kann eine Salatschüssel aus Holz kreieren und sie Hang nennen, kein Problem. Dieser Markenschutz gilt (soviel ich weiss) in der Schweiz, EU, Nordamerika und Japan (wie das Wort-Bild PANArt auch).

Für das Hang von Bedeutung bliebe dann nur noch das Design. Designs können jedoch nur geschützt werden wenn sie neu sind, beziehungsweise sich von schon bestehenden Modellen in wesentlichen Punkten genügend unterscheiden. Dies ist beim Hang wohl nicht mehr der Fall.

Für mich als in der Schweiz lebende Person gilt also folgendes: Ich kann "mein Hang" tiefziehen und nitrieren (gemäss Patent der PANArt). Ich kann es in privatem Rahmen sogar "Hang" nennen. Solange diese Instrumente meiner wissenschaftlichen Forschung dienen und ich sie nicht verkaufe (gaanz wichtig), begehe ich keine Gesetzesübertretung. Wenn ich sie vermarkte, kann ich der Fälschung bezichtigt werden, da ich offensichtlich versuche das Erscheinungsbild des Originalherstellers zu kopieren.
Falls ich "mein Hang" nun "Klang" nenne und meine Unternehmung KLANGArt würde ich wohl wiederum erfolgreich der Fälschung bezichtigt, da ich mit meinem Produkt tatsächlich auf der "Hang-Welle" reite.
Wenn ich allerdings andere technische Lösungen finde (z.B streckziehen anstatt tiefziehen, Anwendung eines unterschiedlichen Grundmaterials welches nicht nitriert wird), dann kann ich "mein Hang" in der Schweiz verkaufen, unter einem anderen Namen natürlich.

Was BELLArt und Pantheonsteel machen ist also durchaus legal. Ob's auch ethisch vertretbar ist, ist eine andere Frage. Interessant finde ich immerhin dass das Institut für geistiges Eigentum nicht von Kopien spricht, sondern von Fälschungen...


Last edited by Werner on Mon Apr 13, 2009 6:24 pm, edited 1 time in total.

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 Post subject: Re: Geschichte, Hintergrund und Entwicklung
PostPosted: Mon Apr 13, 2009 6:13 pm

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Joined: Mon Mar 30, 2009 8:13 am
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Hi,

ich meinte mein "darf man das?" nicht im Sinne von erlaubt vor dem Gesetz oder nicht. Ich meinte das eher moralisch.
Soweit ich weiß, gibt es eine Organisation in Frankreich, deren Namen mir gerade nicht einfällt. Dort ist der Begriff "Hang" geschützt und einige Dinge, die mit dem Hang zu tun haben.
Du kannst also kein anderes "Instrument" ohne die Zustimmung von Panart "Hang" nennen.
So, habe nur kurz Zeit. Muss Pizza backen. (und zwar selber von Grund auf. Hefeteig ist schon gemacht)

Bis dann
Frank

_________________
The hang brings back what we lost: we are touched by an unknown call (Felix Rohner - Panart).


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 Post subject: Re: Geschichte, Hintergrund und Entwicklung
PostPosted: Mon Apr 13, 2009 7:04 pm

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Joined: Thu Apr 02, 2009 9:28 am
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Location: Germany
Funky wrote:
Soweit ich weiß, gibt es eine Organisation in Frankreich, deren Namen mir gerade nicht einfällt. Dort ist der Begriff "Hang" geschützt und einige Dinge, die mit dem Hang zu tun haben.


Hier gibt's die Quellen zum Markenrechtlichen Schutz des Hang:
http://www.hangblog.org/2007/10/19/hanglexikon/#hang

Ix


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 Post subject: Re: Geschichte, Hintergrund und Entwicklung
PostPosted: Thu Aug 20, 2009 12:50 am

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Joined: Sun Apr 05, 2009 2:27 pm
Posts: 47
Location: Marysville, Australia
Hallo Leute!

Ich bin am Punkt, wo ich gar nicht mehr übersetzen und überbrücken mag, darum auf Deutsch und überhaupt....... pfffff..... Luft!!!!.... Ihr wisst sicher was ich meine...

Da ich ja durch die letzten Wochen hindurch das Glück hatte, nicht jeden Tag an der Kiste zu hocken, hat's mich dann weggeblasen, als ich mich durch sieben Stunden Material durchlesen musste. Gigantisch. Oder so...

Leute, halblang!! (auch wenn's Ihr nicht betroffen seit, ich sag' das ganz allgemein)

Handpan? Hand und Pan? handpan dot org?

Ohne irgendjemandem nahezutreten, und doch: Was ist ein Pan? (für Deutsch-hochgebildete: Was ist einE Pan?)

Handpan als "Begriff", das geht den Trinis "voll auf den Sack" (sorry für die Ausdrucksweise Ladies, aber dann wissen alle "Nicht-Ladies" was ich meine...)
Nicht, dass man als Westler diese Typen auf der Insel ernstnehmen muss (Achtung: Ironie) Aber: Die Retourkutsche aus Trinidad ist garantiert. Toll. Ich für meinen Teil freu' mich drauf'...

PANArt hat gemacht, Kopisten sind gekommen. Schön und gut.
Die nächste Dimension ist nun angesagt! Und weisch was?

Mich widert die Diskussion an. Total. Jegliche Diskussion. Wieso?
Weil "etwas" (in diesem Falle das "unfassbare" und "unergründbare" Hang) unter höööchst zweifelhaften Gründen 'runtergekauft wird.

Nun: Ich bin ein (so komisch das klingt) Patriot. Das heisst, ich bin in höchstem Masse integer, zum Beispiel der PANArt gegenüber. Obwohl ich dort nix zu verdienen hab' und mit dem Felix in den letzten 14 Jahren insgesamt 4 Stunden verbracht habe (ja, richtig, und wir sind uns nicht mal grün, stell sich das jemand vor...).
Aber: Richtig ist Richtig, falsch ist falsch. Und PANArt, wie auch die Menschen dort stehen für "richtig", "gut", "gerecht", "Streben nach dem "Besten"", " Suche nach einer ganzheitlichen Sache" usw.

Momentan sehe ich für mich keine bessere Lösung, als mich aus diesem ganzen Kuchen zu verabschieden. Aus diesem "Gelaber"...

@Frank: Was Du hier (und dort) seit einigen Monaten an Energie 'reinsteckst ist absolut bewundernswert. Echt. Ich hätte die Geduld und Ausdauer (verbal) nicht, und hätte wohl schon lange mal dem nächstbesten eine in die Fr..... gehauen.

Ok then, ich werd' nie sagen, dass dies mein "letzter" Beitrag ist, sonst kommen die Witzchen...:-)
Aber momentan seh' ich den Punkt nicht, in dieser Szene missionarisch tätig zu werden. Es gäbe viel zu sagen. Sehr viel. Jedoch werd' ich dafür nicht bezahlt und schon gar nicht belobigt. Leider.

Blech klingt. Blech klingt immer. Die Frage stellt sich jedoch: Wie klingts denn überhaupt? Und was klingt "schön", oder "gut", oder "angenehm"?
In der "Panwelt" sind diese simplen Fragen nie gestellt worden, plötzlich war ein Status Quo vorhanden.
Die Geschichte wiederholt sich mit diesen handgespielten Objekten. Der Status Quo (Hang) wurde eingeführt, jetzt geht's nur noch um "grösser", "tiefer", günstiger", "schwerer"...

Wirklich? Think about it. Und dann: You don't have to "think", you have to know!

Gut' Nacht.
we.


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 Post subject: Re: Geschichte, Hintergrund und Entwicklung
PostPosted: Fri Aug 21, 2009 9:37 am

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Joined: Wed Apr 08, 2009 11:16 am
Posts: 135
ui ! Da geht aber einem der Gaul durch!
höhöhö!!!

Wäre ja schade, wenn Werner sich ausklinken sollte. Iss ja auch mal gut, wenn´s mal ein bisschen staubt hier!

Frank, wie haut man eigentlich den Karneval ins Blech ????
Wunderbar!!!!

bis dann


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