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 Post subject: musik therapie
PostPosted: Mon Jun 13, 2011 4:31 pm

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Joined: Mon Jun 13, 2011 4:22 pm
Posts: 12
hallo,
ich bin wegen der kritischen stimme aus dem hanghaus gegenüber dem hang in der musiktherapie zur zeit auf suche nach erfahrungswerten von leuten, die das hang therapeutisch einsetzen/einstetzten und hoffe auf interessante berichte.
ziel ist zur zeit eine kleine untersuchung zu dem thema, aber zuerst würde ich mich freuen, ein paar erfahrungsberichte lesen zu können.

ich selbst bin musiktherapeut und setze mangels alternativen zur zeit die caisa in meiner arbeit ein. die effekte sind sehr interessant.

gibt es jemanden, der über seine arbeit berichten möchte?

edit: vielleicht auch gerade diejenigen, die sich in dem forum darüber schon geäußert haben:
viewtopic.php?f=2&t=882&start=0

grüße
familienvater


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Mon Jun 13, 2011 4:50 pm


Joined: Wed Oct 27, 2010 3:47 pm
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Location: Deutschland/ südlich von Bremen
familienvater wrote:
hallo,
ich bin wegen der kritischen stimme aus dem hanghaus gegenüber dem hang in der musiktherapie zur zeit auf suche nach erfahrungswerten von leuten, die das hang therapeutisch einsetzen/einstetzten und hoffe auf interessante berichte.


Hallo Familienvater,

von mir nur eine kurze Antwort, da ich eben erst aus dem Urlaub zurück gekommen bin und zu Müde (Nachtflug) für tiefer gehende Gedanken.
Später vielleicht mehr zum Thema.
Du sprichst sicherlich den neuen Text der Panart an, in dem sie sich auch über das Hang in der Therapie äußern.

http://www.hangblog.org/der-ruf-des-blechs/#german

Panart sagt dort, sie seien skeptisch und sie wünschen sich mehr Rückmeldungen um sich ein besseres Bild zu machen. Es sind viele Fragen offen und wenn sie von "skeptisch" sprechen, dann ist dies erstmal ja noch kein "Urteil". Also auch nicht umbedingt "Kritik" wie Du es verstanden hast.
Was man bei Panart zur Zeit darüber weiß, wirft viele Fragen auf und die Therapeuten, die mit dem Hang arbeiten, haben offensichtlich bis jetzt nur spärliche Auskunft über ihre Arbeit gegeben.

So, erstmal ausschlafen.

Grüße
Frank


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Mon Jun 13, 2011 5:49 pm

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Joined: Mon Jun 13, 2011 4:22 pm
Posts: 12
ja, du hast recht, darauf beziehe ich mich. und auf meine 2te absage aus bern.
ich habe in meinem anschreiben stets meine profession betont und befürchte nun, dass dies zu den absagen geführt hat.

meine idee ist aber eher offen, vielleicht obenstehend missverständlich ausgedrückt. ich möchte einfach wissen, wie das hang im therapeutischen context eingesetzt wird und mit welchem erfolg.
(vielleicht wird ja irgenwann mal ne studie draus...)


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Tue Jun 14, 2011 9:22 am


Joined: Wed Oct 27, 2010 3:47 pm
Posts: 379
Location: Deutschland/ südlich von Bremen
Hallo Familienvater,

ich habe mir in letzter Zeit so einige Gedanken zu diesem Thema gemacht.
Ich bin persönlich davon überzeugt, daß der Hangklang einen postiven Effekt auf die Psyche des Menschen haben kann.
Ich bin zwar kein Therapeut, aber ein Mensch der nun seit einigen Jahren mit dem Hang seine Erfahrungen gemacht hat.

Es ist löblich, daß Du als Musiktherapeut die Wirkungen Deines "Tuens" beobachtest und untersuchen möchtest.
An dieser Stelle möchte ich erstmal noch darauf hinweisen, daß Du mit der Caisa ein Instrument in den Händen hast, was doch ziemlich anders ist als ein Hang. So kannst Du sicherlich Deine Erlebnisse in der Therapie nicht einfach übertragen und denken mit einem Hang sei es ähnlich.
Bitte verstehe das nicht als Wertung!
Die Caisa ist einfach ein völlig anderes Instrument. Der Klang ist der Steelpan wesentlich näher, als dem eines Hang.
Die Steelpan wird in Trinidad zu Zeiten des Karnevals benutzt um die Menschen aufzupushen. Sie versetzten sich für einige Zeit in einen Rausch. Die scharfen Klänge können wie eine Droge wirken. Es ist ein euphorisches Erlebniss.
Das wird Dir jeder gute Steelpantuner bestätigen, der sich mit der Materie beschäftig hat.
Die Caisa ist aus dem selben Material, wie eine Steelpan. Nur halt umgedreht und der Rand ist abgeschnitten. Durch das Spiel mit den Händen, kannst Du die Schärfe etwas zurück nehmen. Nutzt Du die beigelegten Schlägel, hast Du fast wieder die Steelpan.
So wirst Du im Ergebniss in der Therapie sicherlich andere Reaktionen haben, als mit dem Hang welches doch deutlich ruhiger und beruhigender ist.

Das nur mal vorweg geschickt. Du kannst ja auch Musiktherapie mit den ganzen Orff Zeug nicht mit einer Therapie mit der Caisa vergleichen. Sicherlich gibt es einige Dinge, die sich auf ähnlichen Ebenen abspielen und sich dann bei allen Instrumenten gleichen würden.

Ich stelle mir folgendes vor. Ein Therapeut bringt in eine Therapiestunde ein Hang mit. Oder auch zwei oder drei. Viel mehr wird er kaum besitzen.
Therapien dauern ja normalerweise nicht ewig und so hat man in einer Einrichtung bei einer stationären Therapie vielleicht 1-2 Stunden in der Woche. Mehr nicht. Das ganze dann so 4-8 Wochen lang. Je nach länge des Aufenthaltes . In den ersten Wochen läuft erstmal nicht viel, da ja die ganzen Dinge erstmal in Gang kommen müssen.
Sagen wir ein Patient hat im Schnitt so ca. 6 Stunden "Hangtherapie".
Da kommt also der Therapeut in den Raum und bringt etwas völlig neuartiges mit.
Etwas, was zudem auch noch sehr selten ist und nicht einfach zu bekommen.
Wer steht dann erstmal im Mittelpunkt? Der Patient oder der Therapeut?
Ich kenne die Reaktionen der Menschen auf das Hang. Sollte sich der Therapeut nicht zurücknehmen und dem Patienten viel Raum lassen?
Da steht nun also ein sehr seltenes, unbekanntes Teil vor dem Patienten.
Wer glaubt, jeder kann sofort auf dem Hang spielen unterliegt einem großen Irrtum. Man kann ein wenig darauf rumplatschen. Klar. Ist es pentatonisch, dann kann man nichtmal "falsche" Töne spielen.
Für dieses Erfolgserlebniss braucht es kein Hang, dafür gibt es genug andere Instrumente.
Der Unterschied kommt jetzt. Diese anderen Instrumente kann der Patient sich selber besorgen. Kein Problem.
Was macht der Therapeut aber mit all den Leuten, die er sozusagen auf das Hang "heiß" gemacht hat?
Der Patient hat nun zusätzlich auch noch eine "Sehnsucht" nach einem Ding, was er sich nicht selber beschaffen kann.
Wenn jetzt der Therapeut z.B eine Tongue Drum als Alternative vorschlägt, wo man ja auch keine falschen Töne spielen kann, dann frage ich mich, warum zum Kuckuck der Therapeut nicht gleich Tongue Drums mit in die Therapiestunde bringt.
Ich denke die Gefahr, daß sich ein Therapeut mit dem Hang in den Mittelpunkt der Therapiestunde stellt ist zu hoch. Auch wenn er dies garnicht beabsichtigt. Es passiert.
Ich hoffe es ist klar, was ich damit meine.

So sehe ich es auch eher skeptisch, ob es Sinn macht den Theapeuten ein Hang für solche Zwecke in die Hände zu geben. Es kann sicherlich gute Effekte haben, aber die negativen könnten überwiegen.

Eine andere Sache ist es zu untersuchen, welche Effekte das Hangspiel grundsätzlich auf die Psyche des Menschen haben kann. Das ist spannend.
Da könnte ich einiges erzählen. Werde ich auch später noch machen.
Aber erstmal waren mir diese Gedanken ein Anliegen.

Viele Grüße
Frank


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Thu Jun 16, 2011 6:55 am


Joined: Sun Apr 12, 2009 5:51 pm
Posts: 188
Location: Ostwestfalen
Quote:
gibt es jemanden, der über seine arbeit berichten möchte?

edit: vielleicht auch gerade diejenigen, die sich in dem forum darüber schon geäußert haben:
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Hallo Familienvater,

wie von Dir gewünscht :
anbei ein Abriss zum Hang in der Onkologie:


Es gibt erste "Algorythmen" des Vorgehens (klingt technisch für den Musiker, beschreibt einfach von aussen das, was ich tue)
Hier ist der Stand jetzt wie folgt:

0. Der Patient hält ein Hang zur freien Verwendung in seinen Händen und steht im Mittelpunkt, der Therapeut hält auch ein Hang, ER HÄLT SICH ZURÜCK, ER IST KEIN MUSIKER, spiegelt eventuell mit dem Hang, das, was geschieht.

1. Zu Beginn Zieldefintition mit dem Patient/ der Patientin. Was soll erreicht werden ?

- vegetative Entspannung ?

-Erleichterung körperlicher Symptomatik ?

-nonverbales Mitteilen ?

-Selbsterfahrung ?

-Funktionslust, Freude, Genuss ?


2: Wahl des Verfahrens (sehr vereinfacht dargestellt)

a) rezeptive Klangtherapie zur vegetativen Entspannung : Therapeut spielt, Pat. hört zu, genießt, entspannt.

b) dialogisches Vorgehen zum non-verbalen Mitteilen: Therapeut antwortet/spiegelt/fragt mit Klang, klanglicher Dialog mit Patient. Bezug: Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers, nur teilverbal/nonverbal

c) unbeabsichtigte Musik= prozeßezogene Psychotherapie zur Selbsterfahrung : Pat. spielt, Therapeut fragt verbal, begleitet Prozeß Bsp. "Bei mir klingt das gar nicht", "Wie fühlt sich das an ?" "Bin ungeduldig" "Kennen Sie das sonst im Leben" "Ja klar, immer...." ..... Dann steigen wir ins nicht-klingen ein: "Spielen Sie doch noch mal was, was nicht klingt"... "Noch mehr" usw. Die Fokussierung auf unbeabsichtigte Klangeffekte lösen spannende Prozesse aus. (Erfunden hats Lane Ayran mit Arnold Mindell)

d) wertfreies Tun im Sinne von Funktionslust/Spielfreude/Genuß> : Hang spielen.Just do it. Bezug: Jean Piaget, E. Winnicott

Erste Erfahrungen sind positiv: Patienten berichten über intensive Entspannung, Loslösung von belastenden Gedanken, die Verbesserung von Konzentration und auch Armbeweglichkeit sowie die Reduzierung von Puls und Blutdruck und vor allem eine tiefe innere Zentrierung oder Ablenkung vom Krankheitsgeschehen , Fokussierung auf Ressourcen.
Hypothesen/Fragestellungen werden folgen (in 2011/ 2012).

Therapie mit Klang ist ein Geschehen des Patienten,
Sie entstand im Kontakt mit (zu)hörenden Menschen.
Da ich das Hang liebe, gebe ich die Klänge des Hang gerne weiter und dank PanArt jetzt auch aus den Händen.
Mehr ist das nicht.


Vor der Entlassung des Pat. werden im persönlichen Kontakt bei dessen Wunsch, je nach Interessenslage Möglichkeiten der weiteren Beschäftigung mit klingenden Dingen und Objekten die Töne hervorbringen, besprochen.

Eine detailierte Veröffentlichung kommt einst.

Liebe Grüße

Martin

_________________
"Hier wird nicht getrommelt! Die Hand in ihrer genialen Vielseitigkeit kann Kräfte in hochdifferenzierter Form übertragen "(aus Hangwegleitung 2010)


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Thu Jun 16, 2011 7:59 am


Joined: Wed Oct 27, 2010 3:47 pm
Posts: 379
Location: Deutschland/ südlich von Bremen
Hallo Martin,

ja, darunter kann man sich was vorstellen. Ich sehe da durchaus einige positive Ansätze.
Die Gefahr bleibt, daß der Therapeut im Mittelpunkt steht. Jedenfalls am Anfang.

Meine Erfahrung mit dem Hang zeigt, daß sehr viele Leute die es hören dann auch gerne eines hätten.
Das kommt doch sicherlich auch öfter in Deiner Therapie vor, oder?
Was erzählst Du diesen Leuten?
Im Grunde hast Du doch keine Alternative anzubieten. Wenn doch, warum benutzt Du nicht gleich diese Alternative?
Sind die Leute dann nicht gefrustet?
Ist der Frust ein Teil der Therapie? So nach dem Motto: " Im Leben kann man nicht alles bekommen und man muß lernen auch mit diesen Dingen umzugehen?"

Viele Grüße
Frank


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Thu Jun 16, 2011 8:33 am


Joined: Thu Oct 28, 2010 10:44 am
Posts: 179
Location: Bad Mergentheim Deutschland
Hey Darjeeling, Martin, Ostwestfalen ist schon eine Ecke weg, die Detmolder Strasse kenne ich gut, viel Freude bei Deiner Hangmusik am Samstag.

Als Märchenerzähler und als systemischer Organisationsberater treffe ich die unterschiedlichsten Menschen. Das Märchen kann sehr hilfreich sein bei einer Findungsfrage bei der systemische Beratung. Oft folgen lange Gespräche nach der Märchenvorstellung über Gott und die Welt mit den Zuhörern.
So geht es wohl auch mit dem Hang und der Musik.
Kann, muss aber nicht immer klappen. Es ist nur ein Angebot.
Der Focus bei Dir ist genau wie bei mir, der Andere, der Gegenüber.
Als Berater spiegel ich das Gegenüber, bei Märchen erzählen, kreiere ich Bilder im Kopf der Anderen. Das Hang spielen, darüber sprechen, Bedürfnisse erkennen, damit umgehen, das ist überwiegend die Arbeit der Anderen.
Der Impulsgeber ist wichtig, in diesem Fall Du und das Hang.

Viele schöne Inspirationen beim Konzert in der Kirche.
Amos


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Thu Jun 16, 2011 1:53 pm


Joined: Sun Apr 12, 2009 5:51 pm
Posts: 188
Location: Ostwestfalen
Quote:
Der Focus bei Dir ist genau wie bei mir, der Andere, der Gegenüber.
Als Berater spiegel ich das Gegenüber, bei Märchen erzählen, kreiere ich Bilder im Kopf der Anderen. Das Hang spielen, darüber sprechen, Bedürfnisse erkennen, damit umgehen, das ist überwiegend die Arbeit der Anderen.
Der Impulsgeber ist wichtig, in diesem Fall Du und das Hang.



Merci Amos,
das ist es: das Hang gibt Impulse, dann geschieht etwas , das ist eigentlich (?) alles...Stein und Flöte....

Wollte doch "familienvater" den Stand der Dinge kurz mitteilen.

Bis bald

Martin

_________________
"Hier wird nicht getrommelt! Die Hand in ihrer genialen Vielseitigkeit kann Kräfte in hochdifferenzierter Form übertragen "(aus Hangwegleitung 2010)


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Thu Jun 16, 2011 2:14 pm

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Joined: Mon Jun 13, 2011 4:22 pm
Posts: 12
spannend. vielen dank für die rückmeldungen

gibt es weitere einsatzbereiche?

wo gibt es grenzen, erfahrungen, wo das hang kontraindiziert war?


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Tue Jul 12, 2011 10:55 pm


Joined: Sun Apr 05, 2009 9:17 pm
Posts: 32
Hallo,

ich kann den Einwand von Frank, dass die Gefahr besteht, dass der Therapeut mit dem Hang im Mittelpunkt steht sehr gut nachvollziehen. Ebenso wie das Risiko damit unerfüllbare Sehnsüchte zu erwecken.

Daher halte ich mich auch bisher damit zurück, das Hang in der Therapie einzusetzen, finde aber den Ansatz von darjeeling sehr interessant und vielversprechend.

Einige gute Erfahrungen hab ich dennoch damit gemacht:
Als ich in meiner Klinik (einer onkologischen Rehaklinik) anfing, entdeckte ich, dass meine Kollegen im Entspannungtraining eine Phantasiereise einsetzen, deren Text total gut zu den Klängen des Hang passt und bei dem der Patient nicht nur passiv zuhören, sondern sich auch damit auseinandersetzen soll, was er sich von seinem Leben wünscht. In der Geschichte geht es zunächst um einen Märchenwald, den der Patient mit allen Sinnen wahrnehmen soll. Begleitet wird dieser Teil mit Klängen von CD. Schließlich stellt er sich vor, dass ein Zwergenkind erscheint und viele goldene Klangschalen vor ihm ausbreitet. Der Patient darf Wünsche in die Klangschale legen und die Klänge tragen die Wünsche hinaus in die Welt, wo sie in Erfühllung gehen. Wichtig ist: Er soll sich fragen, was er sich vom Leben wünscht, denn nur dieses kann er beeinflussen oder gestalten. In der Geschichte heißt es: "Einen Wunsch kann dir die Klangschale nicht erfüllen -- sie ist nicht Herrin über Leben und Tod. Schau auf dein Leben! Was wünscht du dir vom Leben? Es soll dir gut gehen ... was brauchst du?" In der Originalgeschichte war dieser Teil immer sehr kurz gehalten. Da aber gerade dort die entscheidende kognitive Arbeit einsetzt, ging ich dazu über, dort eine Pause einzuschieben, in der die Patienten genug Zeit finden zu den Klängen des Hang konkrete Wünsche zu formulieren und sich deren Erfüllung vorzustellen. Hier, finde ich, wirkt das Hang unterstützend, das Ganze plastischer zu gestalten, den Patienten wirklich in seinem Inneren zu berühren und den Focus weg von Ängsten und Sorgen auf Ziele, Wünsche und Ressourcen zu lenken. Und da sich die Klänge des Hang in die Erinnerungen einbrennen, wird der Patient jedes Mal wenn er sich diese Klänge in Erinnerung ruft, auch an seine Ziele erinnert, was motivierend wirkt.

Sooo, genug geschwafelt.

Wünsche allen noch einen geruhsamen Abend!


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Mon Jul 25, 2011 2:59 pm

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Joined: Mon Jul 25, 2011 1:24 pm
Posts: 2
Location: schweiz
Hallo

Also erstmal vorweg. Ich selbst habe keine ahnung vom Musiktherapie und besitze auch "noch" kein Hang, aber ich möchte dennoch meine Erfahrungen bezüglich des klangs des hang mit euch teilen.

Ich 28 Jahre jung, leide seid meinem 12 lebensjahr an agoraphobie. Die Therapeuten unter euch können sich wahrscheindlich was unter dem begriff vorstellen. Die anderen können sich ja unter wikipedia informieren.
Kurzgesagt es sind Angstzustände,übelkeit, panikattacken, vorallem an öffentlich plätzen, hallen, etc.

Früher habe ich medikamente dafür genommen. jedes mal bevor ich irgendwo hingegangen bin, wie kino, konzerte oder einfach nur um einem kumpel besuchen, musste ich ziemlich starke medikamente nehmen.

Heute ist das nicht mehr so. Und einen grossen dank dafür verdient eben das klanspiel hang!
denn als ich zum ersten mal ein hang hörte fühlte ich gleich wie es mich innerlich beruhigte (und das war ein einem konzert! was für einen an agoraphobie leidenden ziemlich schwer ist wegen der vielen leute). Ich vergass einfach die vielen leute die um mich herumstanden und lauschte dem hangspiel.

An diesem Tag machte irgendwas in mir "klick". In den vergangen par monaten nach dem konzert hab ich die medikamente abgesetzt. woruaf ich heute noch stolz bin :) Den heute wenn ich unterwegs bin hab ich immer hang musik bei mir auf meinem mp3 player. und jedesmal wenn mich leichte panik überkommt oder ich mich unwohl fühle setzte ich mich kurz hin und lausche dem Klangspiel des hang das mich fast in einen meditakiven zustand versetzt. und das nur vom zuhören.

Die töne des hang geleiten mich nun überlall hin wohin mein weg mich fürt. Ob in gedanken oder als tragbare stöpsel :)
Ich bin davon überzeugt, dass wenn man selbst auf einem hang spielt und die vibrationen der einzelnen klänge am ganzen körper spürt eine noch intensivere wirkung hat als bloses zuhören.
Leider bin ich bis zum heutigen tage nicht in den genuss gekommen selbst auf einem hang zu spielen und kann daher nichts über den effekt wenn man es selbst spielt sagen.

Doch vielleicht hab ich ja glück, den ich hab vor ein paar tagen schriftlich bei PANart um eins beworben.
Wenn ich in ferner zukunft mal eins beitzen werde würde ich gerne meine erfahrungen mit dem direktem spiel des hangs bezüglich der agoraphobie mit einem therapeuten teilen, und hoffe das meine erfahrungen auch mal anderen leuten mit selbigem oder anderem problem helfen kann.

Das ist natürlich nur eine kurzfassung von dem was ich erzählen könnte bezüglich des hangs und der agoraphobie.
aber ich hoffe ich konnte dennoch helfen.

liebe grüsse

sandro alias grey


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Mon Jul 25, 2011 3:12 pm

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Joined: Mon Jun 13, 2011 4:22 pm
Posts: 12
hallo sandro,

das klingt äußerst interessant.

empfindest du die wirkung des hangs unmittelbar oder gibt es ein latenz- oder nachwirk-zeit?

grüße


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Mon Jul 25, 2011 3:23 pm

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Joined: Mon Jul 25, 2011 1:24 pm
Posts: 2
Location: schweiz
familienvater wrote:
hallo sandro,

das klingt äußerst interessant.

empfindest du die wirkung des hangs unmittelbar oder gibt es ein latenz- oder nachwirk-zeit?

grüße


Die wirkung tritt nach ewta 1-2 minuten ein +/- und hält meist nachher den ganzen tag.
Und was ich noch hinzufügen möchte ist, seit ich mit dieser (eigen-therapie) angefangen habe, habe ich nurnoch vielleicht 3 von 10 mal eine kleine panikattacke wenn ich unterwegs bin. und genau dann hilft mir eben das klangspiel das ich mir vorstelle oder mit meiem mp3 player höre.

grüsse


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Tue Jul 26, 2011 8:41 am


Joined: Wed Oct 27, 2010 3:47 pm
Posts: 379
Location: Deutschland/ südlich von Bremen
Hallo Grey,

danke, das Du hier so offen von Deinen Erlebnissen erzählst. Angst und Panikattacken sind ziemlich häufig,aber die wenigsten reden darüber.
Ich kann vieles was Du erzählst gut verstehen. Der Hangklang hat definitiv eine sehr beruhigende Wirkung. Ich spiele nun schon einige Jahre auf dem Hang.
Wenn ich in Stress gerate, dann spiele ich in Gedanken Hang und oft stellt sich dann ein ruhiges Gefühl ein.
Viel Glück mit Deiner Bewerbung um ein Hang. Würde mich freuen weiter von Dir im Forum zu lesen.

Frank


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 Post subject: Re: musik therapie
PostPosted: Tue Oct 30, 2012 9:00 pm


Joined: Tue Oct 30, 2012 7:34 pm
Posts: 4
Liebe Hangspieler und Therapeuten
Für mich ist das Hang seit einigen Jahren eines der wichtigsten Instrumente in der "Klang-Cranio" Behandlung. Ich nutzte es zusammen mit den aus der Klang-Therapie unter "archaische Muiskinstrumente" bekannten Instrumenten. Wie wir alle selbst an uns erleben öffnen sich wie von selbst innere Räume. Das Besondere im Vergleich zu anderen Instrumenten erlebe ich vor allem darin, dass die Klienten sich durch den so "freundlichen- versöhnlichen" Klang viel bereitwilliger auf eine Entspannung einlassen können. Während bei z.B. Gongs, Schlitztrommel, Rahmentrommel, Monochord... viel schneller eine Grenze des sich Einlassens erlebt wird.
Das Hang lädt ein sich den eigenen Innenwelten zu öffnen. Die Begleitung wird als wohlwollend, ermutigend, unterstützend und freundlich empfunden.
So ist es für mich bei traumatisierten Menschen oft das Türöffner- Instrument schlecht hin.
Mein Verständnis dafür: Jeder Ton ist individuell klar hörbar und! die Gemeinschaft aller anderen Töne (Familie/ Gesellschaft) ist immer in Resonanz mit diesem. Es ist also ein Erleben von wirklicher Gemeinschaft- im besten Sinne des Wortes.
Und für die Meisten ist allein schon das Erlebnis eines "Neuen Instruments" das Erleben eines "Lichtbilicks" Inspiration, Hoffnung, unerwartete Lösung- ja sogar Wunder.

Ich möchte Jeden ermuntern diese unschätzbaren Qualitäten zum Wohle alle Menschen auch wirklich liebevoll einzusetzten!

In diesem Sinne- Viel inspirierende Momente- neue Ideen- und Staunen!
Alles Liebe Tilo Wachter
Mehr Info zur Klang-Cranio: www.tilo-wachter.com


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